DER KRÜMMLING

oder Kann ein Stein WELLEN SCHLAGEN?

Kann ein Krümmling Kunst sein? Wie viel Handwerk steckt dahinter?

Gerd Rudolph, „Urgestein“ der Steinwerkstatt Weiler, nimmt uns heute mit auf eine kleine Betrachtungsreise. Wir nehmen ein verbindendes Element im Treppenbau unter die Lupe: den sog. Krümmling.

 

„Sprachlich kommt der Krümmling vielleicht etwas „katzbucklig“ daher, aber als architektonisches Element einer Treppe schwingt er sich zu vollendeter Eleganz auf.

 

Bis es soweit ist, verlangt uns das geometrisch komplizierte Gebilde einiges an handwerklichem Geschick ab. Nehmen wir diese elegant gewendelte Treppe in München: Sie besteht aus einer profilierter Natursteinwange, die über mehrere Ebenen verzogen ist. Der Krümmling, den wir hier geplant, angefertigt und eingebaut haben, endet in einer Art Geländeranfänger, den ein schmiedeeisenes Geländer krönt.

„Wie viel Handwerkskunst steckt denn heute noch darin?“ werde ich häufig gefragt. Natürlich klopft kein Steinmetz mehr einen Krümmling heraus. Um die Grundform herzustellen, setzen wir moderne Technologien ein: von der technischen Zeichnung über die Renderings, vom Fräsautomat bis zur CAD-Maschine. Das Finish aber bleibt den Experten für besondere Haptik vorbehalten. Die Kunst liegt nicht darin, eine Oberfläche zu schleifen. Die Kunst liegt darin, aus einem Stein wie dem "Mocca Creme" einen Handschmeichler zu formen.

Um die Grundform herzustellen, setzen wir moderne Technologien ein: von der technischen Zeichnung über die Renderings, vom Fräsautomat bis zur CAD-Maschine. Das Finish aber bleibt den Experten für besondere Haptik vorbehalten.

Weil die dynamische Formensprache des Barock in moderner Architektur meist keinen Platz hat, ist ein Treppenhaus mit geschwungener Wange bei Neubauten äußerst selten. Ungeachtet dessen bleibt der Krümmling die Krönung der Steinmetzkunst. Umso mehr haben wir uns über diese anspruchsvolle handwerkliche Herausforderung gefreut. In seiner Dreidimensionalität erfordert das plastische Element millimetergenaue Höchstleistung. Funktional aber auch künstlerisch.

 

Ist das nicht faszinierend: Ausgerechnet im härtesten aller Naturmaterialen entsteht Bewegung. Die Bauherrin sieht das genauso: „Mein Treppenhaus ist ein Kunstwerk“ lässt sie ausrichten und genießt ein Raumerlebnis, wie es einst Königen vorbehalten war.“

 

Vielen Dank, Herr Rudolph!

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